Poppenborg ist jüngster Primas aller Zeiten

Aus “Westfälische Nachrichten” vom 06.06.2016

Der Geheime Rat August Weiser, der Primas a. D. Bernhard Schulze Wartenhorst, sein Nachfolger Richard Poppenberg und Dekan Thomas Pues. Foto: Wiening

Der Geheime Rat August Weiser, der Primas a. D. Bernhard Schulze Wartenhorst, sein Nachfolger Richard Poppenberg und Dekan Thomas Pues. Foto: Wiening

Freckenhorst – Die Nikolause, der Geheime Rat (August Weiser), der Geistliche Rat (Pfarrdechant Manfred Krampe) und der Vertreter der Ruprechte („Obermuff“ Rainer Poppenborg) trafen sich im Stiftshof Dühlmann – alle in „Dienstkleidung“. Beim derzeit heißen Klima eine anstrengende Angelegenheit. Seit 69 Jahren gibt es jetzt das Nikolaus-Collegium in Freckenhorst. Doch erst vier Mal fand ein Konklave zur Wahl des Primas‘ statt. Richard Poppenburg ist nach Friedel Rose, Hermann Klümper, Paul Klümper und Bernhard Schulze Wartenhorst der fünfte Primas des Nikolaus-Collegiums. Mit 33 Jahren ist er der jüngste Vorsitzende aller Zeiten.

Seit 69 Jahren gibt es jetzt das Nikolaus-Collegium in Freckenhorst. Doch erst vier Mal fand ein Konklave zur Wahl des Primas‘ statt. Nach 1979, 1988, 2004 wurde jetzt ein Nachfolger für den scheidende Primas Bernhard Schulze Wartenhorst gesucht.

Am Freitagabend trafen sich die Nikolause, der Geheime Rat (August Weiser), der Geistliche Rat (Pfarrdechant Manfred Krampe) und der Vertreter der Ruprechte („Obermuff“ Rainer Poppenborg) im Stiftshof Dühlmann – alle in „Dienstkleidung“. Beim derzeit heißen Klima eine anstrengende Angelegenheit.

Um 19 Uhr begann die geheime Wahl, die ähnlich wie die Papstwahl im Vatikan vonstatten geht. Eine absolute Mehrheit wird zur Wahl des Primas‘ benötigt. Bei 36 stimmberechtigten Mitgliedern, mussten also 19 Personen für den neuen Chef des Collegiums stimmen.

In den ersten Wahlgängen schieden die Kandidaten aus, die keine Stimme erhielten. Vor Wahlgang sieben und acht wurde gefragt, wer das Amt des Primas überhaupt annehmen würde. Um 1.05 Uhr, am frühen Samstagmorgen – nach Wahlgang elf – war es dann so weit. Weißer Rauch stieg auf. Die Spannung stieg.

Der Geheime Rat, August Weiser verlas das Ergebnis: Richard Poppenburg ist nach Friedel Rose, Hermann Klümper, Paul Klümper und Bernhard Schulze Wartenhorst der fünfte Primas des Nikolaus-Collegiums. Mit 33 Jahren ist er der jüngste Vorsitzende aller Zeiten.

Der Landmaschinentechnikermeister ist gebürtiger Freckenhorster und seit 18 Jahren Mitglied des Vereins. Als Nikolaus, Weihbischof, Bischof und Erzbischof mit besonderen Aufgaben hat er schon einige Ämter inne gehabt. Eine tolle Zeit für Poppenborg: „Es hat mir immer viel Spaß gemacht. Das schönste war, mehrere Jahre in der gleichen Diözese unterwegs zu sein und zu sehen, wie die besuchten Kinder größer werden.“

Neben dem Collegium sind seine Hobbys die Jagd und Einsätze für die Feuerwehr und das DRK. Durch den erhöhten Einsatz für den Verein, der jedes Jahr die Freckenhorster Kinder zum Nikolaus-Fest besucht und beschenkt, wird er die Hobbys wohl etwas zurückschrauben müssen.

„Aber es ist ein tolles Gefühl, jetzt an der Spitze des Collegiums zu stehen. Ich bin froh, dass die Wahl vorbei ist. Es war spannend“, freut sich Poppenborg. Der ausgeschiedene Primas Bernhard Schulze Wartenhorst will ihm anfangs mit Rat und Tat zur Seite stehen, denn es kommen viele Aufgaben auf den neuen Vorsitzenden zu. Er würde gerne die in die Jahre gekommene „Legis“, die Satzung des Collegiums, überarbeiten: „Es soll nicht alles über den Haufen geworfen werden, aber man muss mit der Zeit gehen. Deshalb wollen wir die Legis weiterentwickeln.“

Poppenburg wird mindestens fünf Jahre im Amt bleiben. Dann fragt ihn das Konsistorium, die Vollversammlung des Collegiums, ob er als Primas weitermachen möchte. Nach zehn Jahren dasselbe. Nach 15 Jahren ist allerdings Schluss. Spätestens dann wird es ein neues Konklave geben. Bis dahin sind aber noch einige Nikolausabende zu bewältigen.