60 Jahre Nikolaus-Collegium in Freckenhorst

(aus der Chronik zum 60-Jährigen Bestehen des Collegiums)

Noch vor 60 Jahren fürchtete sich so mancher Bewohner in Freckenhorst jedes Jahr vor dem 6. Dezember, dem Nikolaustag. Zu dieser Zeit flößte der Besuch von St. Nikolaus zusammen mit seinem mit Ketten rasselnden Begleiter, Knecht Ruprecht, nicht nur den Kindern, sondern auch so manchem Erwachsenen gehörigen Schrecken ein. Viele damalige Kinder haben dabei die Angst bis heute nicht vergessen: Haben sie doch noch immer die Bilder von aus dem Sack des Ruprechts ragenden Kinderbeinen in Erinnerung! Entsprach das den alten und zahlreich übertragenen Überlieferungen über diesen Heiligen? Er soll doch gerade besonders barmherzig, gütig und kinderlieb gewesen sein!

Heinrich Tenhumberg, der gerade seinen Dienst als Vikar in Freckenhorst angetreten hatte, war tief erschüttert von der im Dezember 1945 gesehenen „Nikolausbescherung“ in der Stiftsstadt und nahm sich vor, hier etwas zu ändern. Er sensibilisierte einen kleinen Kreis und stellte dabei das wahre Leben des Heiligen in den Fokus. Zusammen mit Gleichgesinnten aus der Kolpingfamilie und Frauenjugend machte man sich anschließend an die Arbeit. Gemeinsam hatten sie sich zum Ziel gesetzt, dem Nikolausgeschehen wieder einen würdigen und angemessenen Rahmen zu geben. Dazu sollte aber auch St. Nikolaus mit entsprechender Kleidung ausgestattet werden. Aus roten Tischdecken und Wandbehängen und Vorhängegardinen wurden die ersten Bischofsmäntel erstellt. Mitren wurden aus Pappe geschnitten, und, weil es noch keinen Kleber zu kaufen gab, mit einem selbst angerührten Mehlgemenge zusammengeklebt.

So manche Stunde wurde dabei von Else Althues, unterstützt von Käthe Hinkerode, Marianne Breede, Cäcilia Brand und Anni Murrenhoff aufgewandt, um die ersten Nikolause ausstatten zu können. Drei Männer hatten sich gefunden: Heinrich Rose, Heinrich Fedder und Herbert Logisch. Sie wurden als erste Freckenhorster mit den in mühevoller Arbeit erstellten Bischofsgewändern ausgestattet. Vorhanden waren nur der Bischofsmantel (ohne Untergewand) und die selbst gefertigte Mitra, für die damalige Zeit und deren Möglichkeiten eine reichhaltige Ausstattung! Auch Ruprechte wurden gefunden und von Frau Witte mit Ruß aus dem Ofen der Vikarie schwarz gefärbt. Zum 5. Dezember 1946 erfolgte ein erster Nikolausbesuch in Familien. Natürlich konnten mit drei Nikolausen nicht alle Freckenhorster Kinder aufgesucht werden. Daher hatte man sich auf einige wenige besonders kinderreiche Familien konzentriert.

Nachdem aber der erste „Nikolausbesuch“ in Freckenhorst ansonsten gut aufgenommen worden war, wurde im folgenden Jahr 1947 noch mehr Intensität auf die Erstellung von Gewändern gelegt. Vikar Tenhumberg legte großen Wert auf Perfektion! Es mussten also das „Outfit“ der Nikolause nachgearbeitet und zum Besuch weitere konzeptionelle Ideen entwickelt werden. Aus der Kirche konnten abgelegte Alben und abgelegte, geklöppelte Kommunionbankdecken von Schwester Eva, der damaligen Mitarbeiterin des Küsters Weber, erst geliehen und später aber auch übernommen werden. Meist handelte es sich um Alben für Geistliche, die eingerissen und somit im Kirchendienst nicht mehr zu verwenden waren. Das Flicken war aber schnell getan. Und damit konnten nun die weißen Untergewänder für das Bischofsgewand erstellt werden.

Die geklöppelten Kommunionbankdecken wurden als Obergewand über die Bischofsgewänder angelegt. Tenhumberg besorgte aus Münster eine Vorlage für neu zu erstellende Mitren. Heinrich Rose („Onkel Heini“) erstellte einen aus einfachem elektrischem Leerrohr gebogenen Bischofsstab. Er hatte auch wohl die Idee, den noch fehlenden Bart aus Flachs zu erstellen. Damit war der Nikolaus nun endlich komplett und entsprach so weitestgehend den Vorstellungen aller Beteiligten.

Bild 1Heinrich Tenhumberg sprach im Laufe des Jahres ausgewählte Personen an, welche seiner Meinung nach geeignet waren, zukünftig die Nikolausbesuche inden Familien durchführen zu können. Zumeist handelte es sich dabei um Personen aus dem Kreis der Pfarrjugend, der KAB und des Kolpings. Auch wurde in dieser Zeit die Idee geboren, den Nikolaus von allen Kindern zentral begrüßen zu lassen und danach den Besuch in den Familien vorzunehmen. So wurde 1947 Vikar Tenhumberg selbst als Nikolaus eingekleidet und auf einem Flachwagen der Firma Breede sitzend durch die Freckenhorster Straßen gefahren. Als Fahrer betätigte sich dabei Bernhard Beuning. Besucht wurden anschließend nur Familien, die sich im Vorfeld gemeldet hatten oder die als besonders bedürftig galten. Erst Jahre später konnte der damalige erste weltliche Leiter des Nikolaus-Collegiums, Friedel Rose, die Hilfe der Nachbargemeinschaften in Anspruch nehmen, da diese erst in den noch folgenden 50er Jahren gegründet wurden. Aus dieser Zeit stammt aber auch wohl der Brauch, ein Licht in ein Fenster zur Straße zu stellen, damit der Nikolaus und seine Helfer sehen konnten, in welches Haus sie zu gehen hatten.

Zur damaligen Zeit konnten auch nur Kleinigkeiten, wie aus den Bauerschaften gespendete Äpfel, an die Kinder verteilt werden. Geld zum Erwerb von anderen Geschenken gab es nicht. Hätte Geld zur Verfügung gestanden, man hätte käuflich nichts erwerben können!

In seiner Zeit in Freckenhorst hatte Tenhumberg so große Begeisterung ausgelöst, dass auch nach seinem Weggang seine direkten kirchlichen Nachfolger Schulz als Vikar und Hillmann als Kaplan der guten Sache vorgestanden haben. Große Änderungen haben sich in dieser Phase nicht ergeben, der Nikolaus wurde zentral an einer Stelle empfangen und fuhr nach der Begrüßung durch die Kinder, Eltern und die Honoratioren der Stadt dann aber alsbald schon mit einer prächtig geschmückten Kutsche durch den Stadtbereich.

Aus dieser Zeit wird auch berichtet, dass von Jahr zu Jahr immer mehr Kinder besucht werden konnten und somit die Anzahl der Nikolause 1957, zehn Jahre nach der Entstehung, auf sieben anstieg. Neben den genannten ersten drei waren Heinrich Gronhorst, Willi Sonneborn, Fritz Kock, Rudi Ernst, Anton Deiter, Franz-Josef Risse, Heinz Schwanitz, Hermann Laubrock und Friedel Rose für die gute Sache tätig.

Bild 2Schon ein Jahr nach seinem Eintritt wurde Friedel Rose, damals 17-jährig, damit beauftragt, die organisatorische Leitung zu übernehmen. Bis dato hatten sich die jeweiligen Freckenhorster Geistlichen dieser Aufgabe angenommen. Im Jahr 1958 konnte aber nach dem Weggang von Kaplan Hillmann kein kirchlicher Ersatz gefunden werden. Friedel als „Frischling“ nahm sich der Sache an und ein Jahr später war sich der Kreis einig, er hatte sein erstes Jahr erfolgreich überstanden und sollte fortan die Aufgabe weiterführen.

Durch die wachsende Zahl von Nikolausen bestand immer wieder Bedarf an rotem Stoff. Der anfangs bezogene dünne rote Stoff erwies sich als nicht brauchbar. Er flatterte zu sehr im Wind und war zudem schnell von Motten angegriffen. So wurden über die Firma Kreimer Plüschstoffe bezogen, die sich als deutlich geeigneter erwiesen. Ließen sich Else Althaus und Friedel Rose im Herbst eines Jahres wieder einmal bei Kreimer sehen, so wussten gleich alle, die sie sahen: Das Nikolaus-Collegium braucht mal wieder neuen Stoff für Gewänder. Fabrikant Hubert Wolff wollte dafür auch kein Geld haben: „Nehmt euch was ihr braucht und betet lieber ein Vaterunser“, damit war er zufrieden. Auch er hatte mittlerweile seine Freude an der guten Sache!

In Friedel Roses Amtszeit wurde Anfang der 60er Jahre die aktive Unterstützung zum Nikolausbesuch durch die Nachbargemeinschaften erreicht. Erst mit einigen angefangen, kamen immer mehr hinzu. Aus dieser Zeit stammt auch die Altersbegrenzung der zu besuchenden Kinder bis zum 10. Lebensjahr. Trotz dieser Begrenzung mussten aber immer noch aufgrund der geburtenstarken Jahrgänge ausgangs der 50er Jahre über 1.000 Kinder besucht werden. Dazu waren zwar zwischenzeitlich 12 bis 15 Nikolause unterwegs, sie mussten aber zusammen mit Gastkindern im Durchschnitt über 100 Kinder bescheren. Da hieß es, lange auf den Nikolaus zu warten! Begonnen wurde mit den Besuchen ab 17 Uhr, und die letzten Kinder wurden erst gegen 23 Uhr aufgesucht. Manchmal war es sicherlich auch nicht einfach für die Eltern, die Kinder so lange „bei Laune“ zu halten.

Seit den frühen 60er Jahren fühlte sich die damals noch selbstständige Stadt Freckenhorst der Sache so verbunden, dass durch Mittelzuweisungen Geld zur Beschaffung von Tüten für die Kinder zur Verfügung gestellt wurde. Das wurde natürlich gerne von den Nachbargemeinschaften angenommen, die ansonsten die Finanzierung der Mitbringsel vom Nikolaus getragen hatten.

Zudem hatte das Nikolausbrauchtum in dem damaligen Stadtdirektor Wilhelm Nagel einen Fürsprecher, der, so wie Friedel Rose zu berichten weiß, regelmäßig den beantragten jährlichen Betrag eigenmächtig aufstockte, damit “-auch noch für die verdienten Helfer ein Fässchen Bier übrig bleibt“.

Üblicherweise kehrten alle Nikolause, Ruprechte und Helfer der einzelnen Bezirke der Nachbargemeinschaften, wenn alle vorgesehenen Kinder besucht waren, bei den jeweiligen Nachbarschaftsvorsitzenden ein. Dort wurde zum Abschluss zusammen gesessen, und in gemütlicher Runde fand der Nikolausbesuch seinen Ausklang. Nachdem sich aber immer mehr Nachbargemeinschaften zusammenfanden, beschloss man einen gemeinsamen Abend zu organisieren. Dabei sollte nicht nur zum Abschluss etwas getrunken werden, nein, ein gemeinsames Essen sollte den Anfang machen. Gesagt getan, Zitat Friedel Rose:

„Und dann gab es immer „Pfefferpothast“. Das ist dann aber, glaube ich, nur aus Schweinefleisch.  Das war immer das original Nikolausessen. Das ist so ähnlich wie Gulasch, da wird aber das Fleisch nicht so sehr angebraten, ein bisschen mehr gekocht, und dann kommt, glaube ich, noch eine Gurke mit rein … Bekannt ist dieses Gericht schon durch ganz alte Freckenhorster Stiftsunterlagen, da gab es früher auch schon Pfefferpothast“.

Anfang der 70er Jahre wurde der Öffentlichkeit bekannt gegeben, dass man doch bitteschön von dem  Anbieten alkoholischer Getränke beim Nikolausbesuch absehen sollte und, wer möchte, lieber eine Spende für das Collegium geben solle. Damit würde ein Helferabend mitfinanziert. Else Althues und Friedel Rose können sich noch gut an diese Phase erinnern:

„Und dann haben wir das ja offiziell gemacht und in der Zeitung veröffentlichen lassen: Wenn die Leute etwas Gutes tun möchten, dann sollten sie den Nikolausen lieber Trinkgeld geben anstatt Schnaps. Dann sagten die ersten besuchten Familien aber wieder, ja, ihr kriegt ja jetzt nirgendwo mehr was, dann trinkt hier wenigstens einen. Das sagten dann aber auch gleich wieder fünf …

Aber das hat sich später dann doch geregelt. Die haben ja alle bemerkt, dass, wenn man immer wieder vom Kalten ins Warme geht, … der eine hatte einen Fusel, der andere einen Cognac und bei anderen gab es sogar eine Pulle Bier … Nein, das war zum Teil ganz schön schlimm “.

Um 1975 war die Schar der Nikolause bereits auf 22 angewachsen. Wurden die Gewänder zu Beginn auf dem Dachboden von Else Althues aufbewahrt, so reichte der Platz nicht mehr aus. Eine neue Räumlichkeit musste gefunden werden. Lange Zeit wurden die Gewänder in der alten Mädchenschule zwischengelagert. Auch das Ankleiden fand zunächst dort statt.

Nach und nach entwickelte Friedel Rose auch die Strukturen innerhalb des Collegiums. So wurden Bischofsränge eingeführt, ein Sprecher der Ruprechte, der Obermuff, ernannt und der Geheime Rat auserkoren. Bei der Ernennung der Nikolause zu Erzbischöfen wurden auch Ernennungsurkunden in Urkundenmappen überreicht.

„Das waren Überreichungsmappen aus der DDR. Rote Mappen. Die wurden immer aus der DDR besorgt, die kosteten, glaube ich, eine Mark Ost“, erinnert sich Friedel Rose. „Schließlich sollten ja auch die langjährig Aktiven eine kleine Belohnung erfahren und motiviert werden, weiter dabei zu bleiben.“

Lange Zeit verbrachte Friedel Rose darüber hinaus für die Schaffung des Wappens des Nikolaus-Collegiums. Nach dem Studium vieler bischöflicher Wappen kam ihm die finale Idee. Er skizzierte es 1978 eigenhändig, kurz vor Ende seiner Amtszeit als Leiter des Collegiums. Später wurde es dann vom  Geheimen Rat exakt in Tusche gezeichnet. Als erstes offizielles Dokument schmückte das Wappen die Einladung des erstmals stattfindenden Konklaves des Nikolaus-Collegiums. Am 30. November 1979 wurden alle aktiven Nikolause und Ruprechte in den Stiftshof Dühlmann eingeladen. Jeder Nikolaus hatte während des Konklaves aktives und passives Wahlrecht. Allein die Ruprechte waren nicht wählbar und konnten nur gemeinsam eine Stimme abgeben. Sie hatten zudem mit für das leibliche Wohl der versammelten Bischöfe zu sorgen. Gewählt wurde solange, bis sich zwei Drittel plus eine Stimme auf einen Kandidaten vereinigt hatten. Die Personen mit den jeweils geringsten Stimmen schieden nach jedem Wahlvorgang aus. Die zum Schluss gewählte Person sollte zukünftig als „Primas des Abendlandes“ dem Collegium als Leiter, gewählt auf Lebenszeit, vorstehen.

Früh zeichnete sich eine Entscheidung zwischen Hermann Klümper und August Weiser ab. Sie waren nach viere Wahlgängen die verbliebenen Kandidaten.

Im 14. Wahlgang erhielt Hermann Klümper dann die erforderliche Mehrheit der Stimmen und wurde damit als neuer Primas des Freckenhorster Nikolaus-Collegiums gewählt. Stimmzettel von dieser Wahl gibt es nicht mehr, diese wurden nach jedem Wahlgang im Kachelofen des Stiftshofs verbrannt. Natürlich stieg dabei auch jeweils schwarzer Rauch auf. Allein nach dem erfolgreichen Wahlgang konnte Freckenhorst am weißen Rauch erkennen, Freckenhorst hat einen neuen Primas!

In den nun folgenden Jahren entwickelte sich das Nikolaus-Collegium unaufhaltsam weiter. Durch die neuen Baugebiete blieb die zu besuchende Kinderzahl am 5. Dezember eines jeden Jahres in der Größenordnung um 1.100 Kinder. Das bedeutete, dass die Zahl der Nikolause auf 27 anstieg.

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Hand in Hand mit den Nachbargemeinschaften wurde die Vorbereitungsphase ab Ende November eingeläutet. Nachdem jeweils Ende Oktober die Listen der zu bedenkenden Kinder von der Stadt Warendorf erstellt wurden, konnte als erste Aktion in einem gemeinsamen Termin mit den Nachbarschaftsvorsitzenden geklärt werden, wie viele Nikolausbezirke (Diözesen) insgesamt benötigt werden. Danach konnte das Collegium in seiner Winterversammlung die Bezirke an anwesende Nikolause vergeben.

Am Wochenende vor dem Nikolausbesuch wurde nun gemeinsam mit den Nachbargemeinschaften Grün geholt und ein Kranz für die Nikolauskutsche gebunden. Die Nachbargemeinschaften selber organisierten jeweils das Tütenpacken. Auch dazu fanden sich viele freiwillige Helfer und elferinnen, die sich immer wieder in den Dienst der guten Sache stellen.

Die finanzielle Last trugen dabei immer mehr die Nachbargemeinschaften, weil die städtischen Zuschüsse im Laufe der Jahre mehr und mehr gekürzt wurden. Die Begrüßung des Nikolaus wurde zwischenzeitlich vom Marktplatz auf den Kirchplatz verlegt. Auf der Treppe zur Boeselagerschen Kurie fand nun der Empfang des Nikolaus statt.

Bild 4Dazu begleitete der mittlerweile gegründete Berittene Fanfarenzug Freckenhorst mit den jungen Fanfarenmusikern die Begrüßung musikalisch. Anschließend reiten der Nikolauskutsche die erwachsenen Fanfarenmusiker voraus und kündigen so die Kutsche mit dem heiligen Mann bei ihrer Fahrt durch den Stadtbereich an.

Im Jahre 1988 fand das zweite Konklave des Nikolaus-Collegiums statt.

Paul Klümper setzte sich dabei nach langer und aufregender Wahl im 16. Wahlgang gegen August Weiser durch. In seiner Amtszeit mussten viele der alten Gewänder erneuert werden. Kardinal Walter Richter fertigte neue Stäbe an, die die alten, schweren Metallstäbe endlich ablösten. Auch neue Bücher wurden angeschafft und so erstrahlte das Collegium im neuen Glanze.

Das schon unter Friedel Rose eingeführte Sommerkonzil wurde ebenfalls unter Paul weiter ausgebaut. Dieses sommerliche Zusammentreffen dient dem Zusammenhalt innerhalb des Collegiums und zum Austausch von Informationen, so die Intension des Primas. Dazu wurden vom Kardinalskollegium Fahrradtouren mit anschließenden Spiele- und Grillabenden organisiert.

Auch wurde der zwischenzeitlich von der Werbegemeinschaft neu ins Leben gerufene Freckenhorster Weihnachtsmarkt vom Collegium durch die Beteiligung mit einem Getränkestand unterstützt.

Damit die Pflege der mittlerweile auf 30 angestiegenen Zahl der benötigten Nikolausgewänder aus eigenen Reihen bezahlt werden konnte, wurde die Möglichkeit von Nikolaus-Besuchen nach dem 5. Dezember außerhalb von Freckenhorst geschaffen.

Für soziale Einrichtungen kostenlos, alle anderen Gelegenheiten für ein geringes Entgelt konnte nun ein Nikolausbesuch beim Primas bestellt werden. 20 bis 30 Anforderungen galt es schon nach kurzer Zeit zwischen dem 5. und 20. Dezember zu übernehmen.

Da zeitweise die Anzahl der Ruprechte zu wünschen übrig ließ, eröffnete Primas Paul Ende der 80er Jahre auch jungen Frauen die Möglichkeit, sich als Ruprechte betätigen zu können. Zwischenzeitlich machten davon bis zu 9 Ruprechtinnen Gebrauch.

Groß war die Freude aller ehemaligen wie auch Aktiven, als im Jahr 1997 das 50jährige Bestehen gefeiert werden konnte. Dank eines Freckenhorster Sponsors wurden sogar Jubiläums-Pilsgläser erstellt.

Aber es wurde auch inhaltlich gearbeitet. Ausbildungsseminare, Besprechung von Krisensituationen, Anregungen und Hilfestellungen in Konfliktsituationen, Gestaltung und Durchführung von Großveranstaltungen durch einen Nikolaus waren Themen, die in einzelnen Veranstaltungen nicht nur den neuen, sondern auch den altgedienten Nikolausen wertvolle Informationen für Ihre Aufgabe mit auf den Weg gaben.

Im Jahr 2003/2004 zeigte sich allerdings die Notwendigkeit, die bisherigen Strukturen grundlegend zu überdenken. Ausgelöst durch finanzielle Probleme im Collegium wurde von einer kleinen Gruppe besonders interessierter Nikolause die Idee entwickelt, dem Nikolaus-Collegium einen gemeinnützigen Verein zur Seite zu stellen.

Die Einladung als PDF: Einladung 60 Jahre Nikolaus-Collegium