Aus “Die Glocke” vom 14.08.2023
Freckenhorst (en). Wie geht es weiter mit der Figur des Ruprecht? Das Aussehen des treuen Begleiters des heiligen Nikolaus beschäftigt die Verantwortlichen des Nikolaus-Collegiums in Freckenhorst schon seit einigen Jahren.
Immer wieder war – stets von extern und meist über Social Media – Kritik am schwarz gefärbten Gesicht der Darsteller an den Verein herangetragen worden. Im vorigen Jahr ist eine Warendorfer Schülervertretung über den Bürgermeister an das Collegium herangetreten. Am Freitag stellte Nikolaus-Primas Richard Poppenborg im Rahmen der Mitgliederversammlung des Trägervereins hinter dem Collegium die angedachten Änderungen vor.
„Wir haben uns im Konsistorium damit auseinandergesetzt, wie man die Person ‚Knecht Ruprecht’ vom Blackfacing und Rassismus distanzieren und dann trotzdem noch in die Familien gehen kann, ohne dass man die Person dort erkennt“, erläuterte Poppenborg. Es sei vieles überlegt und teils „heiß diskutiert“ worden. Fündig wurden die Verantwortlichen beim heiligen Nikolaus selbst: „Was den Nikolaus auszeichnet, ist der weiße Rauschebart in Form eines Heidschnuckenfells.“ Die Tiere gebe es glücklicherweise auch in schwarz, präsentierte er einen Prototyp des dunklen Ruprecht-Bartes. Die Mitglieder zeigten sich zufrieden mit der Lösung, der Bart solle für das endgültige Modell jedoch noch gekürzt werden.
Das Schminken und die jährlichen Auseinandersetzungen mit den Blackfacing-Vorwürfen sollen damit schon ab dem diesjährigen Nikolausabend am 5. Dezember der Vergangenheit angehören. Und auch mit der Schülervertretung werden sich die Verantwortlichen im September noch treffen, um sich über ihre Standpunkte auszutauschen.
Mehr als 1000 Euro werde der Verein für die Umstellung des Ruprecht-Outfits in die Hand nehmen.