St. Nikolaus

St. Nikolaus, Schutzpatron der Kinder und Seefahrer

Der echte Sankt Nikolaus lebte 340 nach Christus als Bischof im türkischen Myra.
Er galt als barmherzig und sehr mildtätig. Alles, was er besaß und darüber hinaus noch erbetteln konnte, verschenkte er an Arme und an Kinder. Ganze Kontinente, Asien, Europa und Amerika verehren den Bischof aus Myra. In den Ostländern tragen Tausende von Kirchen seinen Namen. In Europa war Nikolaus der am weitesten bekannte Heilige aller Zeiten. Sowohl die orthodoxe Kirche als die Lutherischevangelische und die Katholische verehren den Heiligen Nikolaus. Der Heilige einigte während der Religionskriege sogar die Kirchen.

Die Gebeine des Heiligen Nikolaus

Es begann im Jahr 1087, als einige Männer beschlossen, nach Myra (heute Türkei) zu reisen, um die Leiche des berühmten Heiligen zu rauben. Man wollte damit die reiche Kirche an Geld und Ansehen schädigen. Die Leiche wurde aus der Kirchengruft gestohlen, der Schrein mit den Heiligenknochen an Bord eines Schiffes gebracht und nach Bari verfrachtet. Wie die Geschichte ausging, weiß man nicht genau. Fest steht jedenfalls, dass die heiligen Knochen in Bari blieben und alljährlich ein großes Kirchenfest zu Ehren des Heiligen gefeiert wird. So feiert die Stadt gleich zweimal das Fest des Heiligen Nikolaus, einmal am 8. (Ankunftstag) und einmal am 6. Dezember (Todestag). Viele Tage vor dem Fest wird unter den Fischern ausgelost, welches Boot die Ehre hat, die Statue des Heiligen zu transportieren. Ab 11 Uhr morgens wird die Nikolausstatue auf einem reich geschmückten Fischerboot an der Küste vor Bari hin und her gefahren.

Legenden über Nikolaus

Eine aus dem 9. Jahrhundert erzählt beispielsweise von einem gottesfürchtigen Mann, der
so arm war, dass er seinen drei Töchtern keine Aussteuer geben konnte. In seiner Verzweiflung wusste er keinen anderen Rat, als die Mädchen zu Liebesdiensten auf die Straße zu schicken. Um dies zu verhindern, warf Sankt Nikolaus drei Klumpen Gold durch den Kamin der Familie. Sie fielen direkt in die zum Trocknen aufgehängten Socken. Daher stammt der Brauch, am Vorabend des 6. Dezember möglichst große Schuhe vor die Tür zu stellen… Eine andere erzählt, dass der Heilige Nikolaus einst die Stadt Myra vor einer Hungersnot und noch Schlimmeren bewahrte. Seeräuber waren aufgetaucht und hatten alle Getreideschiffe gekapert. Da die Stadt nicht genug Lösegeld aufbringen konnte, verlangten die Seeräuber die Kinder der Stadt als Sklaven. Nikolaus opferte den gesamten Kirchenschatz und die Seeräuber zogen zufrieden ab.