Freckenhorst (jor). Sie benutzen eigenwillige Wörter. Ihre Versammlungen heißen Konsistorien, ihr Vorsitzender ist ein Primas. Aber davon abgesehen sind die Mitglieder des Freckenhorster Nikolaus-Collegiums mit Primas Richard Poppenborg an der Spitze sehr bodenständig. Auf die Versammlung, die dieses Mal bei der Jugendfeuerwehr stattfand, folgte das Konzil – ein gemütliches Beisammensein.
Im formalen Teil stellte Thomas Dinkela, der Vorstandsvorsitzende der Nikolausstiftung, ihre Arbeit vor. Die mehr als 40 Anwesenden des 219 Mitglieder starken Vereins zeigten sich sicher, dass die jährliche Aufgabe, die vielen Kinder in Freckenhorst zu besuchen und mit einer Nikolaustüte zu beschenken, ohne die Stiftung nicht zu schaffen sei. Denn die kümmert sich, wie Dinkela erläuterte, aus vereinsrechtlichen Gründen ums Finanzielle. „Ein Verein muss sein Geld ausgeben, wir dürfen Gewinne erwirtschaften“, schilderte er mit wenigen Worten das Problem vieler Vereine, die ihre positiven Einkünfte aus Spenden und sonstigen Gewinnen nicht anhäufen dürfen.
Aus den Gewinnen unterstützt die Stiftung nicht nur die Nikolaustüten, sondern darüber hinaus mit kleineren Beträgen auch beispielsweise Ferienlager und Familienzentren und Kindergärten. Den vierstelligen Zuwendungsbescheid für die Nikolaustüten 2024 hatte Dinkela gleich mitgebracht.
Zusätzliche Einnahmen will die Stiftung über ein aus Naturmaterialien gefertigtes Tic-Tac-Toe-Spiel in zwei Größen generieren, mit Spielfiguren in Form eines Frosches und eines Ganzjahresnikolauses, wie Rebecca Elsner von der Stiftung erläuterte. Der relativ hoch erscheinende Preis von 32 beziehungsweise 50 Euro wird verständlich, wenn man den dahinterstehenden guten Zweck betrachtet. Ein Frosch-Nikolaus-Pärchen als Kühlschrankmagnete soll 12 Euro kosten.
36 Nikolausgespanne sollen auch 2024 die Kinder besuchen. Die Aufreger voriger Jahre (die schwarzgemalte Gesichter der Ruprechte) sind Geschichte, der Knecht trägt jetzt einen wuscheligen dunklen Bart. Die Kinder allerdings hätten sich im Dezember 2023 für diese Veränderung überhaupt nicht interessiert, berichtete Stefan Altefrohne, der stellvertretende Geschäftsführer.
Geschäftsführer bleibt für weitere drei Jahre der einstimmig in seinem Amt wiedergewählte Dieter Kral.