Jeder Ruprecht erhält eine eigene Bartnummer

Freckenhorst (aen). Dass der Nikolaus am Vorabend des Nikolausfestes die Kinder beschert, ist hinlänglich bekannt. Doch was macht der heilige Mann eigentlich Silvester? Ist doch klar: Er feiert mit seinem Freund Knecht Ruprecht. Da habe dieser dem Nikolaus eröffnet, auch einen weichen Bart haben zu wollen und sich seitdem nicht mehr rasiert.
So zumindest die Geschichte, falls Kinder im Rahmen des diesjährigen Nikolausbesuchs nach dem neuen Outfit des Nikolausbegleiters, der nun mit einem schwarzen Rauschebart daherkommt, fragen. „Es wäre schön, wenn wir alle dieselbe Sprache sprächen“, stellte Rüdiger Braun die moderne Geschichte vom Nikolaus und seinem Freund, dem Köhler Knecht Ruprecht, am Freitag vor.
Die Aktiven des Nikolaus-Collegiums trafen sich zur Wintersynode in den Bürgerstuben, um den Besuch am Vorabend des Nikolaustages (5. Dezember) bei allen Freckenhorster Kindern vorzubereiten. Man hoffe, die Vorwürfe des „Blackfacings“ nun endgültig hinter sich lassen zu können, um sich mehr auf die Planungen für die Zukunft des Collegiums zu konzentrieren, betonte Nikolaus-Primas Richard Poppenborg.
Der Nikolausabend findet in der Stiftsstadt in diesem Jahr ähnlich wie vor der Coronapandemie statt. Um 15 Uhr begrüßen die Kinder den heiligen Mann allerdings nicht vor der Kurie auf dem Kirchplatz, sondern – unabhängig vom Wetter – in der Stiftskirche.
Anschließend fahren Nikolaus und Ruprecht in einer Kutsche in den Süden. Genauer gesagt führt die Route in diesem Jahr durch die Straßen rund um die Buddenbaumstraße.
Zeitgleich kleiden sich 36 Gespanne aus Nikolaus und Ruprecht im Stiftshof Dühlmann an, bevor sie sich um 16.30 Uhr gemeinsam mit den Helfern der Nachbargemeinschaften auf den Weg zu allen Freckenhorster Kindern machen. Das sind 579 an der Zahl. Hinzu kommen in diesem Jahr auch wieder Gastkinder, die bei den Nachbargemeinschaften angemeldet werden können.
Damit das klappt, galt es am Freitag einiges zu organisieren. „Jeder Ruprecht erhält eine eigene Bartnummer“, erläuterte der Primas die Feinheiten zur Umsetzung des neuen Ruprecht-Outfits. Und natürlich wurden die Diözesen, also die jeweiligen Gebiete für einzelne Nikolausgespanne verteilt. Eine durchaus umfangreiche Personalliste, auf der einige Positionen hin und her geschoben
werden mussten.
Denjenigen, die in diesem Jahr erstmalig den heiligen Mann persönlich verkörpern, überreichte Primas Richard Poppenborg direkt die weißen Handschuhe. Die neuen Ruprechte erhielten von Obermuff Saskia Bischof den roten Schal und den großen Jutesack.