Nikolauscollegium findet Lösung für Blackfacing

Wie soll in Zukunft das Gesicht von Knecht Ruprecht bemalt werden? Mit dieser Frage hat sich das Collegium in Freckenhorst beschäftigt.

Aus “Die Glocke” 21.11.2022

Primas Richard Poppenborg (l.) und Obermuff Rainer Poppenborg (r.) mit den neuen Ruprechten, die mit rotem Schal und Jutesack ausgestattet wurden. Foto: Joe Rieder

Freckenhorst (jor). Schon der gut gefüllte Saal im Stiftshof Dühlmann ließ darauf schließen, dass die Mitglieder des Nikolauscollegiums optimistisch und zugleich froh sind, dass ihre Aktivitäten (beinahe) wieder so sein können, wie vor Beginn der Pandemie. Während dieser Zeit hatten sie sich weder gemeinsam treffen, noch in der besonderen Freckenhorster Art die Kinder besuchen können.

Drei Schwerpunkte beschäftigen die Mitglieder

Trotz der langen Lücke dauerte die Mitgliederversammlung nicht wesentlicher länger als angesetzt. Drei Punkte sind daraus hervorzuheben.

Zunächst eine klare Stellungnahme zum sogenannten Blackfacing, der schwarzen Gesichtsbemalung des Knecht Ruprecht, das auch in der anschließenden Wintersynode noch einmal Thema werden soll. Der Stellvertretende Geschäftsführer Stefan Altefrohne berichte, dass es im Internet Vorwürfe bezüglich der Videobotschaften gegeben habe, die wegen der ausgefallenen Kinderbesuche aufgenommen wurden.

Ein Freund vom Nikolaus

„Unser Ruprecht ist der Freund vom Nikolaus!“, stellte Altefrohne klar, dass am Nikolausabend alle Kinder von zwei bis acht Jahren besucht werden – völlig unabhängig von Nationalität, Hautfarbe oder Religion.

Als weiteres wurden bei den Wahlen der Vorsitzende Richard Poppenborg, Geschäftsführer Dieter Kral und der Stellvertretende Geschäftsführer Stefan Altefrohne jeweils einstimmig in ihren Ämtern bestätigt.

Ebenfalls erwähnenswert ist die ungewöhnliche Diskussion über den jährlichen Mitgliedsbeitrag, der seit drei Jahren unverändert bei fünf Euro lag. Zum Vorschlag, diesen auf sechs Euro anzuheben gab es zahlreiche Einwände, die eine stärkere Anhebung forderten, sowie gegebenenfalls die Einführung von entsprechend höheren Familienbeiträgen. Am Ende einigte sich die Versammlung darauf, in diesem Jahr auf 7,50 Euro zu erhöhen, wobei unter anderem Azubis weiterhin beitragsfrei bleiben.

Gut so: In Freckenhorst lassen sich genug Nikolause und Knecht Ruprechte finden, die den Kindern eine Freude machen.

In der anschließenden Wintersynode wurden die Einzelheiten für die diesjährigen Kinderbesuche festgelegt, die von 37 Gespannen von Nikolaus, Ruprecht und Helfern absolviert werden. Mehrere neue Nikolause und sogar zwölf neue Ruprechte werden darunter sein.

Die Besuche sind vor den Türen oder mit Einlass möglich, darüber entscheidet das Sicherheitsbedürfnis der jeweiligen Familie. Geschwisterkinder – Tütenbestellungen waren bis gestern möglich – werden ebenfalls bedacht, Gastkinder in diesem Jahr noch nicht wieder.

Das Thema Blackfacing wurde ebenfalls wieder aufgegriffen. Der Vorsitzende Richard Poppenborg stellte einen neuen Weg dafür vor: Statt dunkelschwarzer Theaterschminke kommt nun Ruß zum Einsatz, sodass dieses eher schmutzige Gesicht des Ruprecht nicht mehr als Anmaßung interpretiert werden kann.

Ausblick auf das Jubiläum

Auch der Ausblick auf das 75-jährige Jubiläum des Nikolauscollegiums, das mit einem Festgottesdienst sowie einem Empfang am 4. Dezember gefeiert werden soll, durfte nicht fehlen.

Die Aktiven hatten bereits am Freitag die Gelegenheit, das aus diesem Anlass erstellte Bilderbuch in Augenschein zu nehmen, in dem Illustratorin Anne Mußenbrock mit heiteren und detailreichen Bildern den typischen Freckenhorster Nikolausabend festgehalten hat.