Der 33-jährige Freckenhorster ist damit nach Friedel Rose, Hermann Klümper, Paul Klümper und Bernhard Schulze Wartenhorst der fünfte Primas in der Geschichte des 1947 gegründeten Collegiums.
„Es ist schon Anspannung abgefallen“, erzählte Richard Poppenborg am Samstagnachmittag von dem Moment, als geheimer Rat August Weiser das Ergebnis des elften Wahlgangs verkündet hatte. Zuvor hatten die Nikolause vermutet, dass eine Entscheidung gefallen war, berichtet der stellvertretende Geschäftsführer des Collegiums, Stefan Altefrohne. Die Urne sei weggeräumt worden, die Wahlhelfer später wiedergekommen. „Es war ein bisschen wie bei der Papstwahl in Rom.“
Anders als die Kardinäle bei der Papstwahl plaudern die Freckenhorster Nikolause schon über den Ablauf des Konklaves. Nach dem siebten Wahlgang wurden alle Kandidaten, die Stimmen erhalten hatten, vom geheimen Rat August Weiser gefragt, ob sie eine Wahl annehmen würden. Nach dieser Befragung standen noch Uli Pöhler und Richard Poppenborg als Kandidaten zur Verfügung. Erst im elften Wahlgang gelang es Poppenborg, die für eine absolute Mehrheit mindestens notwendigen 19 Stimmen auf sich zu vereinen. Die Entscheidung war gefallen. Ab dem 15. Wahlgang hätte auch eine einfache Mehrheit gereicht.
Zu den Gratulanten zählten am frühen Samstag im Stiftshof Dühlmann nicht nur Amtsvorgänger Bernhard Schulze Wartenhorst, Nikolause und Ruprechte. Auch der erste Primas des Collegiums, Friedel Rose, gratulierte dem neuen Primas. Und gefeiert wurde die Wahl auch – erst im Stiftshof Dühlmann, anschließend beim Eieressen im Hause Poppenborg.
Für Richard Poppenborg, der beruflich als Landmaschinenmechanikermeister und Werkstattleiter in Ostbevern arbeitet und zu seinen Hobbies neben der Jagd die Arbeit bei der Feuerwehr und im DRK-Ortsverein Freckenhorst zählt, ist die Arbeit an der Zukunftsfähigkeit des Collegiums eine Kernaufgabe. Eine von Bernhard Schulze Wartenhorst initiierte Zukunftswerkstatt soll im September stattfinden. Mit Spannung wird erwartet, welche Kandidaten der neue Primas dem Nikolaus-Konsistorium für die Ämter des geheimen Rats und des Nikolaus-Dekans vorschlagen wird