Mit Bischofsstab und Rauschebart

Aus “Westfälische Nachrichten” vom 05.12.2012

Freckenhorst – Als das Klappern der Hufe zu hören war, flogen die Köpfe neugierig herum: Tatsächlich, da war er, der Nikolaus. Pünktlich auf die Minute und mit bestem Wetter im Gepäck! Bis

05_12_2012_wn

Schnee? Von wegen! Der Nikolaus hatte allerbestes klares Winterwetter im Gepäck. Foto: Rene Penno

er dann auf seinem Treppenabsatz auf dem Kirchplatz angekommen war, mussten sich die Besucher allerdings doch noch ein wenig gedulden – zu viele Kinderhände musste der heilige Mann schütteln.

Mit seiner Ansprache fasste sich der Nikolaus kurz, stehen beim traditionellen Nikolausabend in der Stiftsstadt doch die Kinder im Mittelpunkt. Und die hatten einen ganzen Sack voller Überraschungen vorbereitet: Ob sie Gedichte aufsagten oder Lieder sangen – von Scheu vor dem Mann mit dem riesigen weißen Bart keine Spur! Und auch der finstere Geselle Knecht Ruprecht konnte die kleinen Nikolausfans nicht bremsen. „Die Treppe wird ja gar nicht leerer“, wunderte sich der Mann mit Mitra und Bischofsstab.

Nach dem Empfang im Herzen der Stiftsstadt begann der Arbeitstag für den Nikolaus und seinen Begleiter aber erst richtig: Mit der Kutsche machten sich die beiden auf den Weg und hielten Ausschau nach der brennenden Kerze im Fenster – dem Zeichen, dass in diesen Häusern Kinder den Besuch des heiligen Mannes sehnlich erwarten. Ein tolles Ereignis, wenn der Mann mit dem Rauschebart dann tatsächlich an die Tür klopfte!

Angemeldet hatten sich 549 Kinder. Unterwegs zu ihnen waren insgesamt 33 Nikolause samt Ruprecht. Gemeinsam meisterten sie die Mission „Kinderüberraschung“ auch in diesem Jahr mit Bravour: „Bis 20 Uhr waren alle Kinder versorgt“, berichtete der Primas des Nikolaus-Collegiums, Bernhard Schulze Wartenhorst.