Aus “Die Glocke” vom 07.12.2021
Freckenhorst (bjo). Fast wirkte es am Samstag, als wäre alles wie in jedem Jahr: Nikolaus-Dekan Uli Pöhler und sein Ruprecht (Katrin Pöhler) stiegen in die Nikolaus-Kutsche, um von Werner Fabisch durch die Straßen der Stiftsstadt gefahren und am Straßenrand von zahlreichen Kindern begrüßt zu werden.
Allerdings hatten die Kinder den Nikolaus zuvor nicht an der Boeselagerschen Kurie empfangen können, hatten dem heiligen Mann keine Bilder überreichen oder Gedichte vortragen können. Und auch bei der Kutschfahrt durch Freckenhorst galt es, Abstand zu halten. Vom Straßenrand sowieso, aber auch untereinander.
Der Nikolaustag in Freckenhorst stand im Zeichen der Corona-Pandemie, die abendlichen Besuche in den Familien hatte das Nikolaus-Collegium absagen müssen.
Ohne Nikolaus allerdings sollten die Kinder in der Stiftsstadt nicht bleiben, weshalb sich das Collegium zu der ausgedehnten Kutschfahrt durch Freckenhorst ebenso entschieden hatte wie zum Dreh eines Nikolaus-Videos, das auf der Homepage abrufbar ist.
Und auch die Nikolaus-Bescherung fiel nicht aus. Still und heimlich stellten zahlreiche Helfer der Freckenhorster Nachbargemeinschaften die prall gefüllten Nikolaus-Tüten in der Dämmerung des Samstagabends vor die Türen der Häuser – auch das in der Hoffnung, dass die Nikolaus-Bescherung im kommenden Jahr wieder mit den Besuchen in den Wohnzimmern der Kinder stattfinden kann.
Insgesamt rund 800 Tüten verteilten die Helfer der Nachbargemeinschaften dabei – vor allem an Freckenhorster Kinder zwischen zwei und acht Jahren, aber beispielsweise auch an die Bewohner der Lebenshilfe-Wohnstätte und andere soziale Organisationen. Tüten, die in Eigenregie befüllt worden waren.
Am Freitagabend waren einige Helfer der Nachbargemeinschaften zusammengekommen, um die Tüten in den Freckenhorster Werkstätten zu packen. Dass dabei Handschuhe getragen wurden und die Tüten nicht von Hand zu Hand wanderten, versteht sich von selbst. Stattdessen füllten die Aktiven die Nikolaus-Tüten im Rundlaufverfahren: Tüte nehmen und nach und nach mit Lebkuchen, Schokolade, Nikolaus-Figur und so mancher süßen Leckerei mehr füllen.
Ebenfalls in der Tüte Platz fand ein Foto des Nikolaus und seines Ruprechts – als kleiner Trost für den ausgefallenen persönlichen Besuch.