Kutschfahrt fällt aus

Nikolaus freut sich über viele Kinder

Aus “Westfälische Nachrichten” 06.12.2022

Nachdem die Kinder in Freckenhorst zwei Jahre auf den Nikolaus verzichten mussten, war die Wiedersehensfreude am Montag umso größer. Aufgrund des Schneefalls ging es in die Stiftskirche, und die war bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Kutschfahrt fiel aus. „Ich freue mich, dass ich Euch wiedersehen darf“, sagte der Nikolaus. „Es ist ein glücklicher Zufall, dass in diesem Jahr das Nikolaus-Collegium sein 75-jähriges Bestehen feiert.“ Er dankte Knecht Ruprecht und den fleißigen Helfern der Nachbargemeinschaften und versprach: „Auch in diesem Jahr ist eine besondere Überraschung in den Tüten.“ Der berittene Fanfarenzug sorgte für den musikalischen Rahmen.Foto: Ulrich Lieber

Exklusive Erinnerung an den Nikolausabend
Bilderbuch in der Geschenktüte

Rüdiger Braun vom Nikolaus-Collegium und Illustratorin Anne Mußenbrock präsentieren die Motive des Büchleins. (Andreas Engbert)

Von Andreas Engbert

FRECKENHORST Nicht nur Naschwerk war in den Geschenktüten zu finden, die der heilige Nikolaus am Montag in Freckenhorst den Kindern überreichte. In Form eines kleinen Bilderbuches hatten die Mitglieder des Nikolaus-Collegiums auch eine bunte und bleibende Erinnerung an den Nikolausabend im Gepäck.

Und die ist ziemlich exklusiv. Denn das Buch ist nicht etwa „von der Stange“, sondern speziell zum Nikolausfest in der Stiftsstadt entstanden. „Eine Chronik hatten wir schon zum 60. Jubiläum“, erläutert Nikolaus Rüdiger Braun die Überlegung, zu diesem Jubiläum vor allem etwas für die Kinder zu machen. So entstand die Idee, ein kleines Büchlein aufzulegen: „Wir wollten den Nikolaus-Abend darstellen.“

Hilfe fand das Collegium dabei bei der Freckenhorster Illustratorin Anne Mußenbrock, die sich sofort bereit erklärt hat, die sechs Motive mit typischen Szenen des Nikolausabends anzufertigen. Ganz klassisch mit feinen Pinseln und Farbe und vor allem mit viel Liebe zum Detail sind so Bilder entstanden, in denen es reichlich zu entdecken gibt. „Auf jedem Bild ist möglichst etwas von Freckenhorst drauf“, sagt die Künstlerin. Und es ist wirklich nicht zu übersehen, dass die Motive den Nikolausabend in der Stiftsstadt zeigen.

Aber auch reichlich Details, die vielleicht nicht beim ersten Hinsehen auffallen. So schaut der Pfarrer gemeinsam mit äußerst niedlichen Kirchenmäusen aus der Stiftskirche dem Empfang des heiligen Mannes auf dem Kirchplatz zu, auch die Kutschfahrt vor der Skyline des Stiftsmarktes ist unverkennbar in Freckenhorst. Und auch die Pielepogge darf nicht fehlen. Sie versteckt sich unauffällig auf jeder der Seiten.

Beim Motiv des Besuchs in den Familien hat Anne Mußenbrock eigene Erfahrungen mit eingebaut: „Da war immer eine Mandarine mit in der Tüte“, denkt sie an ihre eigene Kindheit zurück. Den Besuch des heiligen Mannes bei ihren eigenen Kindern hat sie auch stets genossen, davon ist eine besondere Anekdote in Erinnerung geblieben. Den himmlischen Besucher plagte ein allzu irdisches Bedürfnis: „Die Toilette war ziemlich klein, und er musste mit dem ganzen Werk auf die Toilette, da haben meine Kinder lange von erzählt“, lacht sie über eine Szene, die es aber nicht in die erste Auflage des Nikolausbüchleins geschafft hat.

In einer Auflage von 2000 Stück ist das kleine Büchlein zunächst gedruckt worden. Es wird auch auf dem Freckenhorster Weihnachtsmarkt zu erstehen sein.